DEDeutsch Text

Buchpräsentation und Screening von Ana Hoffner im Gespräch mit Karolin Meunier

Ana Hoffner widmet sich in ihrer künstlerischen Praxis der Sondierung konfliktbeladener Momente in Geschichte und Politik und sucht nach queeren Aspekten in deren bildkulturellen Repräsentationen. In Performances, Video- und Fotoinstallationen stellt Hoffner Zeitlichkeiten, Beziehungen und Räume zwischen etablierten Perspektiven, ikonischen Erinnerungen und hochperformativen Ereignissen her. Hoffner verwendet dabei verschiedene Modi der Aneignung, wie beispielsweise die Neuinszenierung von Fotografien, Interviews und Berichten oder die Entkopplung von Körper und Stimme, Klang und Bild.

Die Publikation „The Queerness of Memory“ (b_books, 2018) bietet Erinnerungsformen für eine Vergangenheit an, die nicht klar zu sehen sondern von affektiver Unordnung geprägt ist, von geschichtlicher Desorientierung und dem Begehren, zu dem, was immer noch wehtut, zurückzukehren. Ana Hoffners Serie künstlerischer Arbeiten und Texte, die in diesem Buch versammelt sind, beschäftigen sich mit den Politiken von Trauma und Erinnerung nach 1989 aus der Perspektive von queerness. Wie kann man von einer späten Erinnerung berichten/erzählen, wenn diese auf nicht-biologischen transnationalen Verwandtschaftsbeziehungen basiert? Wie können Kriegsbilder aus der Distanz befragt werden? Durch das Experimentieren mit Techniken, die aus dem Reservoir unbewusster visueller Eindrücke stammen, versucht „The Queerness of Memory“ eine durch den Körper strukturierte Form von Erinnerung zu befragen und die Dichotomie von Kriegs- und Friedenszeiten zu umgehen.

ENEnglish Text

Book presentation and Screening by Ana Hoffner in conversation with Karolin Meunier

Ana Hoffner is engaged in an art practice that excavates moments of crisis and conflict in history and politics. Hoffner’s performances, video and photo installations seek to introduce temporalities, relations and spaces in-between established perspectives and memories of iconic images and highly performative events. Hoffner employs means of appropriation such as restaging photographs, interviews and reports and desynchronization of body and voice, sound and image.

The publication „The Queerness of Memory“ (b_books, 2018) proposes ways of remembering a past that cannot be clearly seen, one which is loaded with affective confusion, historical disorientation and the desire to return to that which still hurts. Ana Hoffner‘s series of art works and writings that are assembled in this book explore the politics of trauma and post ‚89 memory through the lens of queerness. How to give a post-memorial account based on non-biological transnational kinship relations? How to interrogate images of war from a distance? By experimenting with techniques that stem from the reservoir of unconscious visual impressions, „The Queerness of Memory“ opens up questions about the embodied structure of memory, refusing the supposed dichotomy of war and peace time.