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Nadja Abt beschäftigt sich in ihrer Kunst mit der Neustrukturierung von Zeichen, Sprache und Literatur aus feministischer Perspektive. Hierfür arbeitet sie mit Performances, Video, Fotografien, Zeichnungen und Objekten. Im Lothringer13_Florida wird sie ihre Arbeiten und Forschungen über Seefrauen vorstellen: Unter welchen Bedingungen arbeiten Seefahrerinnen heutzutage und wie lässt sich Meeres- und Schifffahrtsliteratur aus weiblicher Sicht neu erzählen?

Für ihre Forschungen überquerte die Künstlerin auf Frachtschiffen das Schwarze Meer von Varna, Bulgarien, nach Batumi, Georgien (2011), den Atlantik von Hamburg, Deutschland, nach Santos, Brasilien (2017) und fuhr mit einem portugiesischen Kutter zum Fischfang aufs Meer. Der 2017 entstandene Essayfilm „Der Tag einer Seefrau an Bord“ beschreibt den Alltag der weiblichen Besatzung und stellt die immer noch stark männlich geprägte Arbeitswelt in der isolierten Enge eines Containerschiffes vor.

Nadja Abt, geboren 1984 in Wiesbaden, studierte Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an der FU Berlin und Freie Kunst an der Universität der Künste, Berlin und an der Universidad Torcuato di Tella, Buenos Aires. Nach ihrem Studium lebte sie drei Jahre in São Paulo, Brasilien, und beschäftigt sich seither mit anthropophagen und postkolonialen Ansätzen lateinamerikanischer Kunstgeschichte und Literatur. Seit Sommer 2018 ist Nadja Abt Redakteurin bei der deutsch/englischen Zeitschrift Texte zur Kunst und schreibt Texte und Kunstkritiken, die sich hauptsächlich mit Themen und Ausstellungen jenseits der westlich geprägten Kunstwelt befassen. Anfang Juni erschien die von ihr mitkonzipierte Texte zur Kunst-Ausgabe zu „The Sea/Das Meer“.

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